Projekt

denk.mal Fruchtschuppen C

Konzept

Nach sechsjähriger Planung mit Opferverbänden, der Stiftung Hamburger Gedenkstätten, Kulturbehörde, URW und der HafenCity Hamburg GmbH wurde im Mai 2025 auf dem Gelände von Westfield Hamburg ein neuer Gedenkort eingeweiht, den BBS von der ersten Idee bis zur Ausführung betreut hat.

Das „denk.mal Fruchtschuppen C“ erinnert an historischer Stelle an die Deportation von Roma und Sinti aus Hamburg und Norddeutschland. Es integriert sich in das bestehende Freiraumkonzept des südlichen Überseequartiers. In der Baumreihe entlang des Magdeburger Hafens wird bewusst ein Baumquartier freigelassen. Die Lücke ist ein Sinnbild für ein Herauslösen-Herausreißen aus einem Gesamten und steht stellvertretend für das vor Ort Geschehene. Familien wurden getrennt und brutal aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen. Die Lücke als Zäsur wird mit einer Rauminstallation aus Wandscheiben besetzt und lehnt sich in seiner Grundfläche an die umgebenden Baumquartiere an.

Die Form der Betonscheiben ist aus der Geometrie des historischen Fruchtschuppens abgeleitet. Durch die Anordnung der Scheiben zueinander entsteht beim Betreten eine Raumwirkung, die die Enge im Fruchtschuppen reflektiert. Gleichzeitig bilden sich aus verschiedenen Blickwinkeln ein Gesamtvolumen als Raumskulptur. Die Anordnung berücksichtigt dabei die Sichtachse zum Magdeburger Hafen.

Auf sechs gläsernen Infotafeln werden die Geschehnisse erläutert. In seiner Ausformulierung wird der Gedenkort an diesem Standort ein selbstverständlicher Bestandteil des Gesamtkontextes, der bewusst erlebt und „mitgelebt“ werden kann.

Der Plan

schnittansicht

Projekt in Zahlen

Entwurf: BBS mit Michael Tessmer, gwf-ausstellungen
Leistungen BBS: LPH 1-9
Bauzeit: 2025
Bauherr: HafenCity Hamburg GmbH